Sniper: Ghost Warrior 2

Der Spieleentwickler City Interactive hat mit dem spannenden Ego-Shooter Sniper: Ghost Warrior 2 einen herzzerreißenden Simulator geschaffen, der zeigt, wie es ist, hinter den feindlichen Linien zu sein.

Wenn die meisten Spieler über die Vorzüge eines bestimmten Ego-Shooters debattieren, geht es oft um Theatralik im großen Stil, schweres Geschützfeuer, eine riesige Menge an Waffen, auffällige Grafik oder pausenlose Action. Zwar hat jede dieser Komponenten ihren Platz in der Welt der Spiele, viele Fans sind jedoch auch auf der Suche nach einem Titel, der all die nervenaufreibende Komplexität und den Wettbewerb mit ein wenig mehr Raffinesse und in einem langsameren Tempo bietet. Genau hier kommt Sniper: Ghost Warrior 2 ins Spiel, ein aufregender Ego-Shooter, der den Spielern einen der realistischsten Ansätze zur Mechanik des Schießens aus großer Entfernung bietet.

Die Handlung dieses Titels ist fair, aber offensichtlich nicht zu sehr durchdacht. In der Rolle eines CIA-Agenten namens Cole Anderson dauert die Kampagne etwa 8 Stunden, von denen ein Großteil von Anfang an choreografiert zu sein scheint. Obwohl die Levels zwischen verschiedenen Slums, Bergen und Dschungeln variieren, wirkt der Gesamtverlauf jedes Schusses so, als wäre er vorher komplett geskriptet, und die Spieler sind lediglich mit dabei. Während des gesamten Spiels erhalten die Spieler ihre Befehle durch urkomisches Geplänkel, das jedoch verziehen werden kann, wenn es darum geht, die wenigen entscheidenden Schüsse abzugeben und den Kill zu erlangen.

Viele der führenden FPS-Titel berücksichtigen zwar eine Reihe von Faktoren beim Schießen, aber nur wenige fühlen sich so flüssig und realistisch an wie Sniper: Ghost Warrior 2. Dies beginnt mit der Auswahl einer Position, etwa in der Hocke oder im Liegen, dem Verlangsamen der Herzfrequenz des Charakters und dem Anpassen an Bewegung, Wind und Schwerkraft vor dem Abfeuern des finalen Schusses. Ähnlich wie die Kampagne sind die kompetitiven Multiplayer-Matches unkompliziert und es gibt nicht viel Taktik, außer das Verständnis der Geschossphysik und das Bewahren von Geduld und Ruhe.

Obwohl dieses Spiel relativ gut umgesetzt ist und seine allgemeinen Ziele innerhalb eines außergewöhnlich straffen Entwicklungsbudgets erreicht, lässt es doch ein paar Wünsche offen. Für diejenigen, die Spiele mit einem langsameren Tempo und ein paar dramatisch befriedigenden Actionszenen mögen, könnte dies eine gute Option sein, um die Kampagne zu erkunden oder auf den Multiplayer-Servern ein paar anständige Matches zu bestreiten.

Vorteile:

- Extrem komplexe Geschoss- und Schussmechanik

- Zufriedenstellende Zwischensequenzen für erfolgreiche Schüsse

- Jeder Level hat ein einzigartiges Design und Gefühl

Nachteile:

- Die Gesamthandlung ist schwach und wird von zweitklassiger Synchronisation unterbrochen

- Die Körpermechanik der Gegner ist roboterhaft

- Die taktischen Möglichkeiten während der Kampagne sind extrem begrenzt.